Kurzvorstellungen

Vera Kattermann, Dr. phil

(Jg. 1967) Psychologische Psychotherapeutin, niedergelassen als Psychoanalytikerin in Berlin für Einzel- und Gruppenanalyse. Interessensschwerpunkte: Politische Psychologie und Psychoanalyse, Kollektive Vergangenheitsbearbeitung und psychische Auswirkungen totalitärer Systeme sowie Interkulturelle Psychologie.
2007 erschien ihr Buch „Kollektive Vergangenheitsbearbeitung in Südafrika. Ein psychoanalytischer Verständnisversuch der Wahrheits- und Versöhnungskommission“, Gießen (psychosozial-Verlag).

Urs Karl

(Jg. 1958) Soziologiestudium an der FU-Berlin. Diplomarbeit zur ‚Entstehung und Entwicklung lokaler Parteien in Ostdeutschland‘. Zusatzstudium ‚Qualitative Methoden in der Sozialforschung‘ an der FU-Berlin. Selbständig tätig als CBT-Autor und Mediengestalter.

Stefanie Knorr

Diplom-Psychologin, Ausbildungen in Systemischer Therapie und Psychotraumatologie, seit 2004 Mitarbeiterin der Beratungsstelle „Gegenwind“ für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur. Verschiedene Veröffentlichungen zu den psychosozialen Auswirkungen staatlicher Repression und politischer Verfolgung in der DDR. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Bindung und seelische Gesundheit ehemaliger Wochenkrippenkinder an der Universitätsmedizin Rostock tätig: https://kpm.med.uni-rostock.de/forschung/studien

Iris Wachsmuth, Dr. phil

Sozialwissenschaftlerin, Pädagogin, Biographie- und Stadtforscherin, promovierte mit einer empirischen Studie zur Tradierung von ost- u. westdeutscher Familiengeschichte im NS in drei Generationen.
Lehrerfahrungen und Vorträge zu den Themen Zeitgeschichte, Nationalsozialismus, Holocaust, individuelle und kollektive Erinnerung, Geschlechterforschung, Qualitative Sozial- und Biographieforschung, Soziale Arbeit, Pädagogik, Workshops zur familiengeschichtlichen Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte; alternative Stadtgeschichten Berlins.
Freiberuflich tätig, u.a. für das „Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies“ der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas; für die Freie Universität Berlin und die Alice-Salomon Hochschule Berlin. Initiatorin eines Hörbuch-Projekts für Kinder und Jugendliche zum Thema Antisemitismus und Nationalsozialismus (Thüringen/Berlin/Kalifornien). Dokumentarfilmliebhaberin sowie inhaltliche und organisatorische Mitarbeit an verschiedenen Dokumentarfilm-Projekten der Regisseurin Helga Reidemeister. Entwicklung und Durchführung eines kreativen Gedenkstättenrundgangs nach Ravensbrück im „ZeitSchritte“-Projektteam (siehe auch Miss Marples Schwestern – Netzwerk zur Frauengeschichte vor Ort www.miss-marples.net). Dozentin für sozialpädagogische und erziehungswissenschaftliche Prozesse; Stadttouren zur alternativen Berliner Geschichte (www.frauentouren.de).  Zusammen mit Kirsten Grimstad ist sie Initiatorin, Entwicklerin und Autorin von Peoples Berlin: 800 Jahre Geschichte von unten, die deutsch/englische App, die im 2024 veröffentlicht wurde, in Kooperation mit der berlinHistory App.

Anna Opel, Dr. phil

(Jg. 1967) Journalistin und Schriftstellerin. Promovierte über zeitgenössische Theaterstücke und arbeitete zuerst am Theater. Schreibt als Kritikerin für Theaterfachzeitschriften und das Missy Magazine. Als Schriftstellerin schreibt sie Romane und hybride literarische Formen. Sie nähert sich ihren Gegenständen mit subjektivem Blick und literarischem Interesse und frei nach Mascha Kaleko „Heute ist morgen gestern“. „Spurensuche Albrecht Haushofer. Ein Audiowalk auf dem Moabiter Werder“ 2020 im Auftrag der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. „Ich war, ich bin, ich werde sein. Auf den Spuren Rosa Luxemburgs. Ein Audiowalk durch den Tiergarten“ im Jahr 2019 in Koproduktion mit dem Mitte Museum. Übersetzerin von Theaterstücken aus dem britischen und amerikanischen Englisch für S. Fischer und andere.

Kirsten Grimstad Ph.D.

hat eine lange Karriere an der Schnittstelle von sozialem Engagement und Literaturwissenschaft. Sie ist Mitautorin von zwei Büchern über die aufkommende alternative Frauenbewegung in den USA der 70er Jahre – The New Woman’s Survival Catalog (1973) und The New Woman’s Survival Sourcebook (1975). Sie war Mitbegründerin der feministischen Zeitschrift Chrysalis: A Magazine of Women’s Culture (1977-1981), die sie als Chefredakteurin leitete. Im Jahr 2024 wurde das Archiv ihrer feministischen Publikationen von einem der führenden US-amerikanischen Archive für Frauengeschichte übernommen: der Schlesinger Library des Radcliffe Institute for Advanced Study/Harvard University. Als Literaturwissenschaftlerin verfasste sie das Buch The Modern Revival of Gnosticism and Thomas Manns Doktor Faustus (2002). Im Zusammenhang mit ihrem Interesse an der Holocaust-Gedenkarbeit in Berlin veröffentlichte sie den Essay „Still Struggling with German History: W.G. Sebald, Gunter Demnig, and the Activist Memory Workers in Berlin Today“ (2019). Im Jahr 2021 wurde sie als Professorin Emerita der Antioch University ausgezeichnet. Zusammen mit Iris Wachsmuth ist sie Initiatorin, Entwicklerin und Autorin von Peoples Berlin: 800 Jahre Geschichte von unten, die deutsch/englische App, die im 2024 veröffentlicht wurde, in Kooperation mit der berlinHistory App.

Bernadette Conrad

arbeitete lange vom Bodensee, von Italien und den USA aus als Literatur- und Reisejournalistin für DIE ZEIT, NZZ, das Schweizer Radio u.v.a., bevor sie mit ihrer Tochter nach Berlin zog, und nun auch oft für die Berliner Zeitung berichtet. Für ihre Sachbücher zu literarischen und gesellschaftlichen Themen („Die vielen Leben der Paula Fox“, C.H. Beck 2011, „Die kleinste Familie der Welt“, btb 2016) wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2023 erschien ihr erster Roman „Was dich spaltet“ im Transit-Verlag.

Ingrid Meyer-Legrand

ist als Systemische Therapeutin, Supervisorin (SG), Coach und Hypnotherapeutin in eigener Praxis in Berlin, Brüssel & online tätig;  sie ist Lehrbeauftragte an der EHB – Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit in Berlin. Darüber hinaus ist sie Autorin diverser Fachartikel zur Kriegsenkel:innen-Thematik sowie die Veranstalterin 14-tägiger LiveCalls zu Kriegsenkel:innen-Themen auf ZOOM. 2016 ist ihr Buch „DIE KRAFT DER KRIEGSENKEL“ im EUROPA Verlag erschienen; 2026 wird ihr zweites Buch „KRIEGSENKEL: ENDLICH ANKOMMEN – Neue Zukunftsperspektiven durch die Versöhnung mit deiner Geschichte“ dort herauskommen.  Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Biografiearbeit mit Kriegsenkel:innen zu Themen: transgenerationelle Vererbung, vererbte Traumata, Gestaltung von Beziehungen, Kontaktabbruch, Geschwister, Angst & Panik 

Pat Binder

geb. in Buenos Aires, lebt seit 1996 in Berlin. Parallel zu ihrer eigenen künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Fragen der Vermittlung von Kunst und Kultur im Kontext von Kulturaustausch und Gedenken. Projekte im öffentlichen Raum in Berlin: „Denkzeichen am Ort des Wohnhauses von Käthe Kollwitz“ (Kollwitzplatz, 1997 – 2006). „Denkzeichen 4. November 1989“ (Alexanderplatz, 1999 – 2003, zusammen mit Gerhard Haupt. In den letzten Jahren konzentrierte sie sich auf die herausgeberische Tätigkeit und Produktion von Inhalten im Rahmen der Webprojekte, die sie zusammen mit Gerhard Haupt realisiert, vor allem im international bekannten Kunstportal Universes in Universe – Welten der Kunst. Ihr Online-Kunstprojekt „Stimmen aus Ravensbrück“ (veröffentlicht im Jahr 2000, erweiterte Neuauflage 2020/21) zu Gedichten und Zeichnungen von im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftierten Frauen, gilt als eines der ersten Beispiele für die Nutzung von digitalen Technologien mit medienpädagogischen Ansätzen bei der Auseinandersetzung mit (Über)Lebenswirklichkeiten in den deutschen Konzentrationslagern sowie für die Schaffung eines virtuellen Gedenkraumes.

Sigrid Scherer, M.Sc. Familienpsychologie/Familienpsychotherapie

Beruflicher Hintergrund: Studium Betriebswirtschaft, Studium Sozialarbeit, Masterstudium Familienpsychologie/Familienpsychotherapie, Psychotherapeutin (niedergelassen als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (TP)) und systemische Paar- und Familientherapeutin/Systemaufstellerin (DGSF/DGfS). Weitere berufliche Schwerpunkte: 20 Jahre Tätigkeit als Vormünderin/Gutachterin für Familiengerichte. Koordination eines Forschungsprojektes an der Charité (Kinder/Jugendliche mit seltenen Erkrankungen) sowie Mitwirkung an zwei weiteren Forschungsprojekten (Kinderschutz, Kinder psychisch kranker Eltern). Paar- und Familientherapeutin/Systemaufstellerin seit 2000. Dozentin seit 1992 in der Berufs- und Erwachsenenbildung (u.a. Vorträge und Workshops zum Thema Transgenerationale Weitergabe von Traumata und Schuld in Familiensystemen, Seminare für Psychotherapeut*innen in Ausbildung, Gastdozentin Alice-Salomon-Hochschule). Weiterhin:  langjährige Erfahrung in praktischer Sozialarbeit (u.a. Betreuung psychisch kranker Erwachsener, Familientherapeutin in der Kinder- und Jugendhilfe). Vereinbezogene Themenschwerpunkte: Beschäftigung mit dem Thema Schuld in Familiensystemen unter systemischen und psychoanalytischen Gesichtspunkten sowie speziell mit der transgenerationalen Integration der NS-Täterschuld in Familiensystemen. Derzeit v.a. Beschäftigung mit dem Thema linker und rechter Antisemitismus sowie der Verbindung beider Formen im Nationalsozialismus bis heute sowie mit menschlichen Lösungsansätzen für gesellschaftliche und familiäre Spaltungstendenzen.